
Heute findet der 41. Internationale Welt-Vegetariertag statt. Schön und gut. Doch was hat der Aktionstag mit PR und Kommunikation zu tun?
Zahlreiche wissenschaftliche Studienergebnisse belegen: Vegetarismus ist nachhaltig. Aus gesundheitlichen, ökologischen, gesellschaftspolitischen und ethischen Gründen. „Vegetarier schaffen Arbeitsplätze, müffeln weniger, haben besseren Sex, retten das Klima“, schreiben Anne Lehwald und Simone Ullmann in ihrem unterhaltsamen Buch „11 Gründe, Vegetarier zu sein“.
Auch bei Unternehmen spielt zwar nicht die Missionierung der MitarbeiterInnen zum Fleischverzicht, so aber nachhaltiges Wirtschaften eine immer wichtigere Rolle. Immer mehr Unternehmen übernehmen freiwillig Verantwortung für soziale, ökologische und ökonomische Belange. Alle Maßnahmen, Konzepte und Strategien, die in diese Richtung gehen, fallen unter den Begriff CSR: Corporate Social Reponsibility. Und alles, was die Öffentlichkeit davon mitbekommt, zählt zum Bereich der PR.
Das Gemeinwohl im Blick
Unternehmen, die sich dem Thema CSR zuwenden, blicken über den Tellerrand von Vertrieb und Umsatzzielen hinaus. Sie begreifen sich als Teil von Gesellschaft und Umwelt. CSR, oder besser „Unternehmensverantwortung“, gibt Firmen und Mitarbeitenden die Chance, gesellschaftliche Ziele zu verfolgen und damit Standards zu setzen. Es bedeutet ein verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln, besonders dort, wo keine staatliche Kontrolle oder Zwang existieren. Konkret geht es beispielsweise um faire Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte Personalpolitik, sparsamen Einsatz von natürlichen Ressourcen, Schutz von Klima und Umwelt, ernst gemeintes Engagement vor Ort und Verantwortung auch in der Lieferkette.
Wer in Anleitungen zur Umsetzung stöbern will, hat verschiedene international anerkannte Referenzdokumente zur Auswahl, beispielsweise die ILO-Grundsatzerklärung über Unternehmen und Sozialpolitik, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechten, der UN Global Compact oder die ISO 26000.
Vielfältig und bunt
Das Spektrum an CSR-Maßnahmen ist breit. Mögliche Aktionen gibt es viele, beispielsweise Spendenaktionen, individuelle Teilzeitangebote, Telearbeitsplätze, betriebliche Kinderbetreuung, Energieeinsparung, Lieferantenmanagement, nachhaltiges Flotten-, Strecken- und Rohstoffmanagement und fairer Handel. Diese Maßnahmen sind Beispiele und Unternehmen können für einen strategischen CSR-Ansatz keinesfalls alle gleichzeitig umsetzen. Jedenfalls nicht von heute auf morgen.
Transparent und authentisch
Die CSR-Maßnahmen eines Unternehmens sollten einem individuellen Strategiekonzept folgen und die darin festgelegten Ziele, mit den Zielen der Unternehmensstrategie in Einklang stehen. Fehlen Struktur und strategischer CSR-Ansatz, können die Maßnahmen oftmals nicht transparent kommuniziert und für die eigene Imageentwicklung genutzt werden. Mit falscher Bescheidenheit oder zu viel Understatement wird die Chance vertan, CSR-Aktivitäten in der Unternehmenskommunikation zu nutzen. Externe Dienstleister bieten hier Unterstützung. Sie beraten Unternehmen bei CSR-Kampagnen. Die Beauftragung einer fachkundigen Agentur verspricht nachhaltigen Erfolg und eine positive Imageentwicklung.
Doch Vorsicht! CSR allein als Teil von PR und Marketing zu begreifen, ist zu kurz gedacht. Die Öffentlichkeit bemerkt sehr schnell, wer echte Unternehmensverantwortung lebt oder wer nur kurzfristig und schnell Aufmerksamkeit erreichen will. CSR muss authentisch und glaubwürdig sein.
Der Welt-Vegetariertag ist ein guter Anlass für CSR. Vielleicht sogar für wurst- und fleischverarbeitende Betriebe. Dann zum Beispiel, wenn es am 1. Oktober ausnahmsweise nur Veggiwurst in der Auslage gibt...
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