
Was bitte ist ein Meme? Unsere Werkstudentin Elisa Mangold erklärt, was Sie über das
Kommunikationsmittel der Stunde wissen sollten.
Die meisten von uns haben mit Sicherheit schon einmal ein Meme gesehen, wissen aber vielleicht gar nicht, dass es eins ist. Geschweige denn, dass sie wissen, wie es ausgesprochen wird. „Mem“? Oder doch eher „Miem“? Laut dem Oxford Advanced Learner’s Dictionary trifft Letzteres zu. Damit hätten wir schon mal die Aussprache geklärt.
Aber was verbirgt sich hinter diesem kleinen Wörtchen? Zu einem Meme kann eigentlich alles werden: Es braucht nur ein Foto mit einem kurzen prägnanten und ironischen Text und schon ist das Werk vollbracht. Formale oder andere Regeln gibt es bei der Erstellung so gut wie keine. Unsere digitale Kultur ist geprägt
von diesen lustigen Bildchen, hinter denen häufig mehr als nur eine rein unterhaltende Botschaft steht, sondern gerne auch mal politische oder gesellschaftskritische Äußerungen.
Aus der Biologie zum viralen Internetphänomen
Der Begriff „Memes“ stammt im weiteren Sinne aus der Evolutionsbiologie und wurde 1976 von dem Wissenschaftler Richard Dawkins eingeführt. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie bei Genen. Nur werden hier als eine kleine Einheit kulturellen Erbes, Geschichten, Techniken, Lieder etc. von Mensch zu Mensch kopiert oder imitiert weitergegeben. Das Internet-Meme als solches wurde erstmals im Juni 1993 von Mike Godwin erwähnt.
"Meme" wird öfter gesucht als "Jesus"
Auf dem Weg von den „analogen“ 90ern in das heutige digitale Zeitalter ist der Begriff zu einem der bekannteren in der Medienwelt geworden: So kann man bei Google Trends sehen, dass in vielen Ländern nach dem Wort „Meme“ viel öfter gesucht wird als zum Beispiel nach „Jesus“. Sie sind auch deshalb so beliebt, weil sie über einfache Darstellungen ziemlich viel ausdrücken können. Plattformen wie 9gag oder Reddit zum Beispiel dienen alleine dazu, Erlebnisse oder Geschichten der User über Memes zu kommunizieren. Passiert heutzutage irgendwo etwas Wichtiges auf der Welt, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass darauf das Netz von Memes überflutet wird. Der amerikanische Präsident zum Beispiel ist bei sowas natürlich ein beliebtes Objekt …
Klingt einfach? Ist es aber nicht.
So universal einsetzbar, wie sie sind, können Memes auch gut als Marketinginstrument verwendet werden – wichtig ist aber zu wissen, wie man sie richtig nutzt. Um in der schonungslosen Online-Welt memetechnisch auf der Höhe zu sein, sollte man Folgendes beachten:
1. Nicht jedes Meme passt zur einer Marke, einem Kunden oder zum eigenen Namen oder einem Kanal. Deshalb immer darauf achten, welche Zielgruppe wo angesprochen werden soll.
2. Viele Memes sind über die Jahre zu Klassikern geworden (wie z.B. die kürzlich verstorbene "Grumpy Cat" oder der "Awkward Seal") und sollten daher mit Bedacht eingesetzt werden. Ansonsten kann es schnell auch mal verzweifelt „hip“ wirken. Am besten überlässt man die Erstellung einem Digital Native oder zumindest von jemandem, der weiß, was er tut.
3. Gut geeignet sind Insider-Jokes, die das Wir-Gefühl zwischen Marke und Nutzer/Kunde stärken. Ein gelungenes Beispiel dafür wäre etwa dieses Meme des Mietwagenunternehmens Sixt. Und sogar der Luxushersteller Gucci nutzt Memes, um sich selber auf den Arm zu nehmen.
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