
Nein, wir schreiben nicht über stimmungsvollen Alpengesang. „Jodel“ ist eine Messenger-App, die anonyme Kommunikation ermöglicht – und trotzdem ihre Daseinsberechtigung hat.
Was ist Jodel?
Der Begriff „Jodel“, von dem wir hier sprechen, bezeichnet keine Gesangsart, sondern steht für eine Social-Media-Plattform. Millionen von Menschen, vor allem aber Studenten Mitte 20 und Schüler, nutzen die App. Doch wie genau funktioniert sie?
Jodel ist eine Plattform, die in Echtzeit zeigen soll, was in der unmittelbaren Umgebung passiert. Das besondere an Jodel im Vergleich zu anderen Plattformen ist, dass Nutzer anonym Mitteilungen posten können, ohne sich registrieren zu müssen. Die User stellen Fragen zu allen möglichen Themen, bitten um Hilfe, Tipps oder Meinungen, erkundigen sich aber auch nach Empfehlungen, um zum Beispiel in einer Stadt herauszufinden, was sehenswert oder beliebt ist. Auch Events und News können gepostet werden, um andere darauf hinzuweisen oder um Diskussionen zu starten.
Der Reiz der Anonymität
Jodel ist besonders beliebt bei Jugendlichen, Studenten und Schülern. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen genießen die Jugendlichen die Anonymität der App. Niemand sieht, von wem ein Beitrag kommt. Das macht es leichter, Aussagen oder Fragen zu posten, die etwas privater sind, aber zu denen man gerne eine Meinung hören möchte. Jodel ist als soziales Netzwerk eine lockere Umgebung, bietet Raum für Witze und andere lustigen Inhalte. Durch sogenannte Up- und Downvotes können die Nutzer entscheiden, welche Beiträge gut oder weniger gut sind. Auf diese Art und Weise entscheidet die Community selbst, über was gesprochen wird, wenn die Nutzer einen Post nach oben voten. Erhält ein Beitrag zu viele Downvotes, verschwindet er. Dadurch kann zum Beispiel verhindert werden, dass Trolle ihr Unwesen treiben, allerdings kann auch ein harmloser Post einfach verschwinden, wenn er nicht bei allen gut ankommt. Ein gewisser Stressfaktor geht von Jodel allerdings auch aus: Die meisten Beiträge verschwinden durch die große Menge an Posts schon nach kurzer Zeit vom Bildschirm, da andauernd neue Posts nachkommen. Daher sollte man die App regelmäßig nutzen, um up-to-date zu sein.
Jodel als Werbeplattform
Auch wenn zurzeit vor allem Privatnutzer Jodel verwenden, eignet sich die App durchaus als Werbeplattform, selbst wenn Beiträge nur zeitweise erscheinen und nur Nutzer in der unmittelbaren Umgebung diesen Beitrag sehen können. Jodel verfügt mit aktuell mehr als 1,5 Millionen Nutzern über eine große Reichweite. Sie sehen jeden Tag und jede Nacht, was gerade in ihrer Umgebung passiert, zum Beispiel, wenn irgendwo eine große Party stattfindet. Dieser Beitrag ist zwar am nächsten Tag nicht mehr zu finden, aber das Event ist dann ja ohnehin vorbei. Wenn sich mehrere Leute in der Stadt verteilen und denselben Beitrag hochladen, erhöht sich dessen Reichweite und immer mehr Nutzer werden über diese Veranstaltungen informiert. So können Unternehmen User auch zu Firmen-Events einladen– seien es Rabatt-Aktionen, Promotion-Partys oder die Eröffnung eines Pop-up-Stores.
Auf Jodel können Nutzer auch Bilder uploaden – hierüber lassen sich User ebenfalls zu bestimmten Veranstaltungen oder Aktionen („Heute Abend Freibier im Club XY!“) einladen. Außerdem verdient Jodel Geld über bezahlte Posts und Werbeanzeigen, die länger als unbezahlte Jodel-Beiträge zu sehen sind. Sie erscheinen bei jedem Nutzer und generieren somit eine größere Reichweite. So hat beispielsweise das Mietwagen-Unternehmen Sixt schon erkannt, dass man über Jodel potenzielle Kunden erreichen kann und dort eine zielgruppengerechte Anzeige geschaltet.
Klingt für das eigene Unternehmen interessant? Dann schnappen Sie sich Ihr Handy, laden Sie sich die App herunter und finden Sie heraus, was in Ihrer Umgebung passiert oder wie sie Ihr Jodel-Potential ausbauen können. Einen Blick ist es wert.
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